Die Wahl der richtigen Verbindungstechnik ist ein grundlegender und kritischer Schritt bei der Installation und Reparatur von Klima- und Kälteanlagen. Die beiden vorherrschenden Methoden zur Verbindung von Kupferrohrleitungen und Messingverbindungen sind das Bördeln (mechanisch) und das Hartlöten (thermisch). Beide Techniken haben spezifische Vor- und Nachteile, die direkte Auswirkungen auf die Dichtheit, die Langlebigkeit und die Wartungsfreundlichkeit des gesamten Kältemittelkreislaufs haben.
Gerade im Bereich der Klimatechnik, wo Systeme mit Kältemitteln unter hohem Druck betrieben werden und die Kontrolle der Systemsauberkeit essenziell ist, entscheidet die Qualität der Verbindung über die Effizienz und die Betriebssicherheit der Anlage. Während das Löten eine permanente, hochfeste Verbindung schafft, die ideal für lange Strecken und feste Installationen ist, bietet das Bördeln die Möglichkeit einer lösbaren Verbindung, die für Anschlüsse an Komponenten wie Kompressoren, Ventilen und Inneneinheiten unverzichtbar ist.
🛠️ Vorteile des Bördelns
- Lösbare Verbindung: Gebördelte Verbindungen sind im Gegensatz zu gelöteten Verbindungen lösbar. Das ist ein großer Vorteil bei Wartungsarbeiten, Reparaturen oder dem Austausch von Komponenten. Man kann die Verbindung einfach durch Lösen der Überwurfmutter öffnen und wieder schließen.
- Keine Hitzeeinwirkung (Kaltverbindung): Beim Bördeln wird keine Flamme benötigt. Dies eliminiert die Brandgefahr und die Notwendigkeit, Stickstoff zur Vermeidung von Verzunderung (Oxidbildung) im Rohrinneren einzusetzen, was beim Hartlöten oft erforderlich ist. Es schützt zudem hitzeempfindliche Komponenten in der Nähe der Verbindungsstelle.
- Einfachere, schnellere und sauberer Montage: Das Bördeln kann oft schneller erfolgen als eine saubere Lötverbindung, da der zeitaufwendige Lötprozess (Erwärmen, Löten, Abkühlen) und die Vorbereitung (Reinigung, ggf. Stickstoffspülung) entfallen. Es ist unter Umständen auch mit weniger Spezialwerkzeug durchführbar (abgesehen vom Bördelwerkzeug selbst).
- Keine Fremdmaterialien (Lot): Es werden keine Lote oder Flussmittel benötigt, die potenziell in das System gelangen oder mit dem Kältemittel reagieren könnten.
- Überprüfung und Wiederholbarkeit: Die Qualität einer Bördelverbindung lässt sich optisch relativ leicht prüfen (Rissfreiheit, gleichmäßige Form). Moderne Präzisionsbördelwerkzeuge gewährleisten eine hohe Wiederholbarkeit der Verbindung, was die Fehlerrate reduziert, wenn die Werkzeuge richtig eingesetzt werden.
- Keine Wärmespannungen oder Gefügeveränderungen: Da kein Material erhitzt wird, entstehen keine thermisch bedingten Spannungen im Material und die metallurgische Struktur des Rohres (z.B. bei Kupfer) bleibt unverändert. Beim Löten kann eine unsachgemäße Erhitzung die Festigkeit oder Korrosionsbeständigkeit des Metalls beeinträchtigen.
- Arbeiten unter schwierigen Bedingungen: Bördeln kann oft einfacher und sicherer in beengten oder schlecht belüfteten Umgebungen durchgeführt werden, wo der Einsatz einer offenen Flamme (wie beim Löten) gefährlich oder unpraktisch wäre.
Die Wahl zwischen Bördeln und Löten hängt stark von der Anwendung (z.B. Kältetechnik, Gas/Wasser-Installation, Bremsleitungen), dem Material und den lokalen Vorschriften ab. In der Kältetechnik sind lösbare Anschlüsse (wie an Kompressoren oder Ventilen) fast immer gebördelt, während lange Rohrleitungen oder Verbindungen, die nicht gelöst werden müssen, oft hartgelötet werden. Weil eine Lötstelle eine Höhere mechanische Belastbarkeit aufweist. Die gelötete Verbindung ist eine permanente, metallurgische Verbindung. Das Lot dringt durch Kapillarwirkung in den Spalt zwischen Rohr und Fitting ein und bildet eine äußerst feste, starre und zuverlässige Verbindung. Zudem ist eine Lötstelle Beständigkeit gegen Vibration und Druck. Gelötete Verbindungen halten im Vergleich zu den mechanischen Kräften einer Bördelverbindung höheren Drücken, Temperaturschwankungen und mechanischen Vibrationen besser stand.





